Erneut Rechtsterroristen in der Ortenau!

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Neustes aus der Ortenau
Erneut Rechtsterroristen in der Ortenau!

Letzten Mittwoch gab es bundesweit Razzien gegen die sogenannte Reichsbürgerszene. Dabei wurden auch Gebäude in Oberharmersbach und Gerüchten zu Folge auch in Nordrach von Einsatzkräften der Polizei gestürmt. Hintergrund war, dass sich eine Gruppe, bestehend aus Beamten, Ex-Militärs und anderen Kleinbürgern, zusammentat, um das System der Bundesrepublik Deutschland zu stürzen. Anschließend wollten sie Prinz Reuß, der Teil einer deutschen Adelsfamilie ist, als neuen Regenten einsetzen.

Selbstverständlich kann man davon ausgehen, dass diese Gruppe wahrscheinlich eher keinen Erfolg gehabt hätte und dahinter mehr Größenwahn als Realität steckte. Dennoch wären bei dem Versuch sicherlich viele Menschen gestorben. Angesichts der in den letzten Jahren aufgedeckten Gruppen wie „Nordkreuz“, „Revolution Chemnitz“, „Gruppe S.“ und vielen weiteren, scheint es aber auch nicht so unwahrscheinlich, dass sich einem möglichen Aufstand eben noch weitere im verborgenen agierende rechtsterroristische Gruppierungen angeschlossen hätten.

Nun wurde erneut ein Mensch in der Ortenau, genauer in Oberharmersbach, aufgrund des Verdachts rechtsterroristischer Aktivitäten festgenommen. Bereits 2013 gab es Razzien an einem Arbeitsplatz eines Verdächtigen in der Ortenau, der in Verdacht stand zusammen mit einer Gruppe mithilfe eines Modellflugzeuges Anschläge auf politische Gegner zu verüben. 2017 verhaftete der MAD in Kehl einen damals 27-jährigen, der in Verdacht stand, Todeslisten für den Rechtsterroristen Franco A. erstellt zu haben. Doch auch neben Rechtsterroristen ist die Ortenau dafür bekannt, führende Kader der AfD hervorzubringen. Neben Jörg Meuthen, der Bundessprecher der AfD war, kommen auch der ehemalige Landtagsabgeordnete Stefan Räpple und der Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz von hier.

Dass nun aber gerade in Oberharmersbach ein Zugriff der Staatsmacht stattgefunden hat, dürfte nicht wirklich verwundern. So berichtete der Bürgermeister, dass mehrere Reichsbürger dort bereits Führungspositionen in Vereinen innehätten. Ansässige Bewohner berichten ebenfalls, dass regelmäßig von Einwohner:innen Hitlers Geburtstags gefeiert wird, Menschen in Wehrmachts-Uniformen auf die Fasent gehen oder der Hitlergruß auf Dorffesten ohne größeres Aufsehen gezeigt werden kann.

Aber auch der Ortenaukreis leistet seinen Vorschub in Sachen Verharmlosung und Rehabilitierung der rechten Gefahr, als er die Patenschaft für das Jägerbatallion 291 übernahm. Obwohl dieses in der Vergangenheit durch den Rechtsterroristen Franco A. und seinen Freunden sowie dem Ausstellen von Nazi Devotionalien aufgefallen ist. Hinzu kommt, dass Ende 2021 die Zeitungen berichteten, dass dutzende Soldaten des Jägerbatallions in einen Betrugsskandal verwickelt wären.

Solange also Gesellschaft und Politik nicht klare Kante gegen Faschisten zeigen, ohne dabei den Faschismus Begriff inflationär zu gebrauchen, solange wird die Ortenau auch weiterhin Brutstätte für Rechtsterroristen sein. Dabei muss dezidiert ein Unterschied gemacht werden, ob Menschen nun einfach nur aufgebracht sind aufgrund der aktuellen Politik oder ob sie klar menschenverachtend agieren.

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