Glasfaserdesaster: Anbieter zieht sich zurück

Liste Lebenswerte Ortenau - LiLO.
Die deutsche Glasfaser zieht sich aus dem Glasfaserausbau aus Lahr und Friesenheim zurück. Grund dafür ist, dass sich der Ausbau wirtschaftlich nicht rechne. Allerdings ruderte der Pressesprecher ein paar Tage später nach Bekanntgabe wieder zurück und beteuerte, dass man zumindest für Lahr den Suchlauf neu starten würde.

Die deutsche Glasfaser zieht sich aus dem Glasfaserausbau aus Lahr und Friesenheim zurück. Grund dafür ist, dass sich der Ausbau wirtschaftlich nicht rechne. Das Unternehmen konnte keine Subunternehmer finden, die den Ausbau innerhalb der vorgegebenen Fristen und Bezahlung durchführen konnte.

Allerdings ruderte der Pressesprecher ein paar Tage später nach Bekanntgabe wieder zurück und beteuerte, dass man zumindest für Lahr den Suchlauf neu starten würde.

Neben der Telekom und Vodafon ist die Deutsche Glasfaser eine der zentralen Akteure im Glasfaserausbau in Deutschland. Doch bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme und Verzögerungen beim Ausbau.

Das Unternehmen wurde 2011 durch eine private Investmentgesellschaft aus den Niederlanden gegründet. 2020 wurde die deutsche Glasfaser dann durch den schwedischen Finanzinvestor EQT und den kanadischen Pensionfonds Omers übernommen. Hinter der Firma stehen also große Finanzakteure, die gewisse Renditemargen erwarten. Wenn die erwarteten Gewinne nicht erreicht werden, dann müssen Sparmaßnahmen durchgesetzt werden. Das bedeutet dann eben, dass man bei den Subunternehmen, die den Ausbau letztlich vor Ort durchführen, sparen muss.

Für uns ist es unerklärlich, warum man solch einem Unternehmen den Ausbau zutraut. Natürlich ist die deutsche Glasfaser oftmals der billigste Anbieter. Doch stellt sich die Frage, zu welchem Preis? Für uns macht es auch keinen Sinn, wenn mehrere private Anbieter den Ausbau dieser strategisch wichtigen Infrastruktur vornehmen. Der Bereich Internet und Telekommunikation sollte unserer Meinung nach gesellschaftlich kontrolliert, verwaltet und geplant werden. So können Überkapazitäten abgebaut und Unterkapazitäten schnell ausgebaut werden.

Für die Bevölkerung und die Wirtschaft würde ein vergesellschaftetes Unternehmen, welches den Ausbau gezielt und schnell voranbringt, mehr Sinn ergeben als mehrere Private. Der Ortenaukreis hat hier bereits einen ersten Schritt mit der Gründung der Ortenauer Breitband GmbH gemacht. Dies müsste auf Bundesebene ausgebaut werden.