Filmvorführung: Der Marktgerechte Patient

Linke Liste Ortenau - LiLO,
DGB, Verdi, attac, GiB, Regio Berlin.
Der Marktgerechte Patient in der Krankenhausfabrik. Ein Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz

Das Thema Gesundheitsversorgung ist heute wichtiger als je zu vor. Vor allem für uns in der Ortenau, da hier gleich mehrere Krankenhäuser schließen sollen. Um einen Einblick in den Klinikalltag zu geben und die Rahmenbedingungen unserer Gesundheitsversorgung zu beleuchten, zeigt die Linke Liste Ortenau den Film „DER MARKTGERECHTE PATIENT“.

Der Film handelt von den Ursachen und fatalen Folgen der Fallpauschalen. Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Wer rettet Wen?“, 2015; „What Makes Money“, 2011) haben sich dazu mit Medizinern, Pflegepersonal und Patienten sowie mit Krankenhausmanagern und Gesundheitsaktivisten getroffen.

Der Film zeigt, wie die Krankenhäuser nach und nach zu Fabriken umgebaut wurden. Es geht nicht mehr um den einzelnen Patienten, sondern darum möglichst viel zu operieren, um viel Profit zu erwirtschaften.

Auf der Basis einer scharfen Ursachenanalyse liefert der Film Argumente für alle, die sich für eine menschenwürdige und soziale Gesundheitsversorgung für Patienten und Beschäftigte einsetzen wollen.

Filmvorführung am 18.01.2018 um 19Uhr im R12 (Rammersweierstraße 12) in Offenburg.

Im Anschluss stellt die Linke Liste Ortenau ihr Programm zur Gesundheitsversorgung in der Ortenau zur Diskussion.

Pressemitteilung des Bündnisses für den Erhalt und Ausbau aller Ortenauer Kliniken

Linke Liste Ortenau - LiLO
I WANT YOU Demonstration am 22.12 gegen Klinikschließungen 14.00 Uhr Busbahnhof Offenburg

Das Bündnis für den Erhalt und Ausbau aller Ortenauer Kliniken, indem die Linke Liste Ortenau ebenfalls aktiv ist, ruft für den 22.12.2018 um 14Uhr am Offenburger Busbahnhof zur Demonstration gegen die Klinikschließungen, sowie die miserablen Zustände am Ortenau Klinikum auf. Ganz entschieden will man sich auch mithilfe von lautstarkem Protest gegen die Einschüchterungsversuche von Landrat Scherer und Klinikgeschäftsführer Keller wehren, die den Linken Kreisrat Fritz Preuschoff mit einer Klage drohen, nur weil dieser aus dem öffentlichen Klinikgutachten zitiert hat. Dies war auch nicht die erste Klagedrohung von Seiten Kellers. Schon vor über einem Jahr, hat er dem Bündnis per Mail mit einer Klage gedroht, da Flyer des Bündnisses im Ortenauer Klinikum aufgetaucht sind. Bündnissprecher Yannik Hinzmann, weist noch einmal darauf hin, dass schon im Januar 2017 die Ortenauer Zeitungen über Hygienemängel am Offenburger Klinikum berichtet haben, die das ARD Recherchemagazin Plusminus kritisiert hatte. Deshalb ist es mehr als wichtig zu wissen, ob unter den Bedingungen wie sie im Gutachten und der Kreistagstischvorlage genannt werden (Stromausfälle, defekte Vakuumpumpe, veraltete Klimaanlage etc.), überhaupt das Infektionsschutzgesetz eingehalten werden kann.

Neben den altbekannten Forderungen, alle Kliniken zu erhalten und auszubauen, sowie mehr Personal einzustellen und besser zu bezahlen, fordert das Bündnis ein Ende der geheimen Kreistagssitzungen und einen sofortigen Zugang zu allen Dokumenten, die die Kliniken betreffen. Dies schließt auch die „nichtöffentlichen“ Teile der bisher erstellten Gutachten mit ein. Zudem müssen die Berichte des Ethikrates Offenburg Ebertplatz öffentlich gemacht werden, damit die Ortenauer Bevölkerung und die Presse, sich ein komplettes Bild der Lage unserer Gesundheitsversorgung machen können.

Haben Keller und Scherer die Unwahrheit gesagt?

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Für mehr Klinikpersonal

Das Bündnis für den Erhalt und Ausbau aller Ortenauer Kliniken nimmt Stellung zum Vorwurf Kellers, dass Preuschoff Fake News verbreitet und weißt diesen weit zurück. Man stehe zu 100% hinter dem Kreisrat.
Wenn Christian Keller nicht einmal seine eigenen Gutachten richtig liest, welche er in Auftrag gegeben hat, ist er dann als Klinikgeschäftsführer noch tragbar? Sprecher Yannik Hinzmann weißt darauf hin, dass selbst im Strukturgutachten von Lohfert und Lohfert die Rede davon ist, dass die automatischen Schiebetüren der Ein- und Ausleitung ausgefallen und somit die hygenischen Handlungsfelder in Bearbeitung sind. Des weiteren steht in der Tischvorlage des Kreistages, dass es regelmäßig zu Stromausfällen an Steckdosen kommt und die Klimaanlage so veraltet ist, dass sie die nötigen Druckverhältnisse und Temperaturen nicht gewährleisten kann.

Das Bündnis kritisiert vor allem aber immer noch die Intransparenz mit der die gesamte Klinikdiskussion überzogen ist. Die Bevölkerung müsse endlich Zugang erhalten zu allen Dokumenten und Untersuchungsergebnissen, um den Prozess transparent gestalten zu können. Falls die Begehung des Gesundheitsamtes wirklich stattgefunden und dieses die Mängel, welche vom Gutachten und von der Kreistagsvorlage beschrieben werden als unbedenklich einstuft, sollte Herr Keller diesen Beweis dringend vorlegen.

Kritisch zu hinterfragen sei auch die Informationspolitik zu den Kosten der Kliniksanierungen. Das Bündnis fordert den Kreistag auf, auch hier endlich die Kosten richtig zu benennen, anstatt diese in Salami Taktik an die Öffentlichkeit zu bringen. Es ist sehr fragwürdig, wenn ein Gutachten erst sagt, dass allein in Offenburg 150 Millionen € nötig sind, dann Keller das ganze auf 60 Millionen € runter bricht und die Presse später nur noch von 36 Millionen € im nächsten Jahr und von 46 Millionen im Jahr 2020 spricht. Fraglich ist auch, woher das Geld kommen soll. Da der Kreis und das Land die Investitionskosten für die notwendigen Renovierungen wahrscheinlich nicht übernehmen, ist zu befürchten, dass das Geld über die Fallpauschalen eingenommen werden muss. Das bedeutet, dass somit in der Zukunft wieder weiter am Personal gespart wird.

Hinzmann fordert die Bevölkerung auf, jetzt erst Recht auf die Straße zu gehen und diesen Skandal zu thematisieren. Denn das Leben aller Patienten und Patientinnen wird hier in Gefahr gebracht. Am Samstag den 22.12.2018 um 14Uhr findet deshalb am Busbahnhof eine Demonstration gegen den Kahlschlag in der Ortenauer Gesundheitsversorgung statt.

Landrat Scherers geschickter Umgang mit den Kreisräten

Spielt man hier mit der Gesundheit der Patientinnen und Patienten?

Die Schließung der Ortenauer Kliniken war Themenschwerpunkt der monatlichen Versammlung der Linken-Liste-Kehl in der Gaststätte Korfu in Kehl. Hierzu gab Kreisrat Fritz Preuschoff (DIE LINKE), Kreisrat Dr. Karlheinz Bayer (FDP) war leider verhindert, erschreckende Einblicke in den Klinikalltag am Klinikum Ebertplatz. Ob das Gesundheitsamt jemals eine Überprüfung durchgeführt hat, ist nicht bekannt. Nach wie vor wird operiert, obwohl die Türen zum OP nicht richtig schließen, dadurch arbeitet die Klimaanlage nicht richtig und fällt teilweise sogar aus! Die Folge davon sind möglicherweise Keime, die in einem OP nichts zu suchen haben. Spielt man hier mit der Gesundheit der Patientinnen und Patienten?

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Demonstration für den Erhalt aller Ortenauer Kliniken am 22.12.2018 um 14Uhr am Busbahnhof

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Demonstration für den Erhalt aller Ortenauer Kliniken am 22.12.2018 um 14Uhr am Busbahnhof

Auch deine Stimme für eine gute wohnortnahe Gesundheitsversorgung!

Zu Beginn der sogenannten „Strukturdebatte Agenda 2030“, wurden die großflächigen Klinikschließungen mit den „riesigen“ Defiziten in den Jahresabschlüssen begründet. Mit jährlich knapp 7 Millionen Euro sei das Ortenauklinikum für den Kreis nicht mehr tragbar. Nur durch die Schließung von 7 der 9 Kliniken, sowie zwei Klinikneubauten, für mehr als eine halbe Milliarde Euro, könne dieses „Defizit“ überwunden werden.

Wie passt das zusammen?
Der Ortenaukreis, der nach eigenen Angaben ein jährliches Plus von 10 Millionen Euro erwirtschaftet, so wie das Ortenau-Klinikum, welches jährlich Rückstellungen von größeren zweistelligen Millionenbeträgen anhäuft, können die medizinische Versorgung von uns Ortenauerinnen und Ortenauern nur dann gewährleisten werden, wenn:

  • zwei Neubauten entstehen (Achern und ein „Großklinikum“ im Raum Offenburg)
  • die Gesundheitsversorgung in der „Fläche“ weggestrichen wird! (die Schließung der Häuser Oberkirch, Kehl, Gengenbach und Ettenheim, bis zum Jahr 2030)

Mit Schließung der Kliniken vernichtet der Kreis die stationäre Daseinsversorgung, welche nicht durch eine 30 minütige Autofahrt zur nächsten Klinik ersetzt werden kann!

Doch um die gesundheitliche Versorgung für die Ortenau, bis zur Inbetriebnahme der Großklinik in Offenburg, aufrechtzuerhalten, sind umfangreiche Sanierungen aller Standorte notwendig. Laut Angaben des Klinikgeschäftsführers Keller, belaufen sich die Investitionen alleine am Standort „Ebertplatz“ auf rund 60 Millionen Euro!

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Höhere Löhne braucht die Ortenau!

Am Montag haben die Reinigungsfachkräfte von Piepenbrock in Lahr für die Einführung des Weihnachtsgeldes einen Warnstreik abgehalten. Selbstverständlich haben wir sie vor Ort solidarisch unterstützt, denn sie erhalten von ihrem Arbeitgeber definitiv nicht die Annerkennung, die sie eigentlich erhalten sollten.
Leider stand auch ein Objektleiter von Piepenbrock in der Nähe, um sich zu notieren, wer alles streikt. Wir lassen uns aber nicht einschüchtern und stehen solidarisch hinter den Arbeiter und Arbeiterinnen.

Gemeinsam für höhere Löhne.
Für mich – für uns – für alle!

Todeszone Ortenauklinikum?

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FÜR MEHR KlINIKPERSONAL!

Damit Hygienevoschriften endlch eingehalten werden können und das Weihnachtsfest nicht wegen einer neuen Keiminfektion ausfällt.

In Europa infizieren sich jährlich etwa 650.000 Menschen mit antibiotikaresistenten Keimen. Davon sterben ca. 33.000. Doch wie sieht es eigentlich in Offenburg mit der Gefahr aus, sich mit solchen Keimen anzustecken?

Laut dem Gutachten von Lohfert & Lohfert gibt es zum Beispiel im Ebertplatz Klinikum massive bauliche Mängel. Dort lagern Geräte, volle Müllsäcke und Zubehör auf den Gängen des OP-Bereichs (siehe Gutachten Seite 78). Die automatischen Schiebetüren der Ein- und Ausleitung sind ausgefallen, was einen gravierenden hygienischen Mangel zur Folge hat. Der Fußboden sowie die Schränke sind in einem maroden Zustand und die Klimaanlage ist extrem in die Jahre gekommen.

Man fragt sich ehrlich gesagt, wie dreist die Verantwortlichen eigentlich sein können, um hier noch Menschen operieren zu lassen? Unserer Meinung nach müsste das Gesundheitsamt den OP schon längst geschlossen haben. Doch man wurschtelt immer weiter, spart an allen Ecken und Kanten in unserem Gesundheitssystem und spielt damit mit dem Leben von hunderttausenden Ortenauerinnen und Ortenauern.

Wir fordern den Ausbau und die Sanierung aller Ortenauer Kliniken, sowie die Einstellung von mehr Klinikpersonal. Kein Mensch darf so fahrlässig in Gefahr gebracht werden.

Veranstaltung zur Verkehrswende

Am Freitag war Sabine Leidig im R12, um gemeinsam mit 30 weiteren Personen über eine verkehrspolitische Wende in Deutschland und der Ortenau zu sprechen. Dabei wurde vielen Menschen erst klar, dass nicht nur ein fahrendes Auto CO² ausstoßt, sondern schon die Produktion an sich das Klima und die Ressourcen unserer Erde ernsthaft belasten. Deshalb plädieren wir auch nicht für den Umstieg auf Elektroautos, sondern fordern den Ausbau des öffentlichen Nahverkehr hin zum Nulltarif, damit jeder in der Gesellschaft das Recht auf Mobilität wahrnehmen kann. Konkret fordern wir für die Ortenau ein 365€ TGO-Jahresticket, bessere Taktungen auf dem Land, Expressbusse die in der Ortsmitte halten, sowie die Erreichbarkeit der ländlichen Gegend bis mindestens 0 Uhr unter der Woche und bis mindestens 2 Uhr am Wochenende. Weitere Forderungen findet ihr auf unserer Hompage.

Geld ist genügend da, nur nicht für die Bürger!

Frosch

Am Dienstag, den 06.11 hat der Kreistag den Haushaltsplan für 2019 & 2020 verabschiedet. Dabei ist von Sorgen um Geldnöte, wie man sie noch vor einem Jahr hören konnte, auf einmal keine Rede mehr. Es werden 500 Millionen € für das neue Großklinikum und Neubau in Achern veranschlagt, die durchschnittlichen 30% Baukostensteigerungen noch gar nicht mit eingerechnet, die bei solchen Großprojekten meistens anfallen, z.B. Stuttgart 21 mittlerweile 200% mehr Kosten. Realistisch gesehen ist die Kostenprognose also viel zu niedrig angesetzt.

Weitere 68 Millionen € werden notwendigerweise für die restlichen Kliniken eingeplant, doch auch dieser Betrag wird wahrscheinlich noch wachsen. Auf einmal ist die von uns vorgeschlagene Erhöhung der Kreisumlage auch kein No-go mehr, solange man mit den Einnahmen ein Großklinikum bauen kann, anstatt in eine gute wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu investieren.

Wie der Landrat so einen schuldenfreien Haushalt bis 2023 erreichen will, bleibt schleierhaft. Außer aber es wird wieder weiter in der Rubrik Soziales gespart, z.B. durch das Schließen kleinerer Krankenhäuser. Wer sich heute noch auf die Überprüfungsklausel verlässt, der baut sich auf ein Märchen. Die Klausel besagt, dass der Bedarf an Krankenhäuser 2030 noch einmal überprüft werden soll.

Zu Beginn der Debatte hieß es, dass das Land bis zu 80% der Baukosten eines neuen Großklinikums übernehmen würde. Jetzt wird nur noch von 50% der Baukosten gesprochen. Zudem ist der Betrag von ca. 400 Millionen €, wie im Gutachten von Lohfert und Lohfert vor einem Jahr vorgelegt wurde, auf nun 500-600 Millionen € angestiegen. Dies war zumindest eine Aussage von Klinikgeschäftsführer Keller auf einer öffentlichen Veranstaltung der Grünen im November 2018 zum Krankenhaus in Offenburg. Auf der selben Veranstaltung, hat er auch gesagt, dass allein für die Offenburger Kliniken 68 Millionen € benötigt werden.

Wie kann man da noch Landrat Scherers Aussage ernst nehmen, dass er gegen eine Klinikprivatisierung ist, wenn die Aussagen von heute schon morgen wieder vergessen sind? Die große Frage aber bleibt: Was bringt denn dem Ortenaukreis ein schuldenfreier Haushalt und hohe Finanzrücklagen, wenn er auf diese Rücklagen Negativzinsen zahlt? Der Steuerzahler zahlt dafür, dass der Kreis das Geld nicht in einen ausgebauten Nahverkehr, eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung oder intakte Schulgebäude investiert, sondern das Geld auf der Bank liegen bleibt, so musste der Ortenaukreis z.B. 202.000 € Negativzinsen im Jahr 2017 bezahlen.

Es ist die Absurdität eines kranken Systems, welches private Gewinne auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung vergrößert. In diesem Fall profitiert die Bank, bei der der Kreis die Rücklagen deponiert hat. Der finanzielle Überschuss muss uns, den in der Ortenau lebenden und arbeitenden Menschen, zu Gute kommen. Wir sehen also: Geld ist genügend da, man muss es nur in eine sinnvolle Richtung umverteilen und so investieren, dass wir endlich in einer sozialen und gerechten Ortenenau leben!