Gibt es einen Glasfaserausbaustopp in Haslach? Diese Frage stellen sich aktuell viele Bürger, da gerade in Haslach keine Baustellen zu sehen sind. Geplant war laut Stadtverwaltung, bis Mai 2024 ca. 1.100 Haushalte mit Glasfaser zu versorgen und bis Ende 2024 die Baumaßnahmen in Haslach komplett abzuschließen. Auf eine Anfrage des LHL-Kandidaten Yannik Hinzmann bei der Gemeinderatssitzung am 16.04, wie denn der aktuelle Stand sei, antwortete die Stadt, dass man die Fragen irgendwann später beantworten werde. Das, obwohl der Hauptamtsleiter Adrian Ritter im Mai 2023 Transparenz versprochen hatte.
Land auf Land ab ist es aber in vielen Kommunen der Ortenau das gleiche Bild. Die privaten Konzerne von Vodafon über Telekom bis hin zu Deutsche Glasfaser erhalten von den Kommunen Aufträge zum Ausbau des Breitbandnetzes und dann passiert erst einmal nichts oder die Bauarbeiten werden unterbrochen.
Und warum? Weil die jeweiligen Konzerne den Ausbau nicht selbst vornehmen, sondern die Aufträge an Sub- oder Sub-Sub-Unternehmen vergeben. Dass es im Baubereich meistens spätestens dann dubios wird, wenn ein Sub-Unternehmen den Auftrag annimmt, dürfte weitläufig bekannt sein. Oftmals sind es kleine Firmen, die nicht lange existieren, meist Arbeiter aus Osteuropa anstellen oder das Ganze an eine weitere Firma auslagern. Es spricht natürlich nichts gegen Arbeiter aus Osteuropa, nur gibt es auch hier immer wieder Berichte von Seiten der Gewerkschaft IG-Bau, dass diese ihren Lohn nicht ausgezahlt bekommen. Verständlich, wenn diese dann nicht mehr weiter arbeiten wollen.
Ob das in der Ortenau auch schon vorkam, fragen wir aktuell beim Landratsamt nach. Für Haslach jedenfalls sollte eine Firma Rutta aus Friedrichshafen den Ausbau für die Telekom vornehmen. Auf Nachfrage durch uns gibt sie an, dass die Telekom einen Baustopp für den zentralen Bereich in Haslach verhängt hat. Warum, ist nicht bekannt.
So bleiben die Haslacher mal wieder ratlos zurück, während die Bollenbacher sich freuen dürfen. Denn dort sollen die Baumaßnahmen weiter gehen. Die Stadtverwaltung scheint das Fass aber vor den Wahlen nicht mehr aufmachen zu wollen und schweigt weiter. Das dauernde Scheitern scheint zu peinlich.