Nun ist es soweit, das Ettenheimer Krankenhaus soll nach dem Willen der Mehrheit der Kreisräte des Ausschusses für Gesundheit und Kliniken (GKA) Ende des Jahres schließen.
Einzig die LiLO Kreisrätin Jana Schwab stimmte im GKA gegen die rechtswidrige Klinikschließung. In ihrer Rede betonte sie, dass es auch angesichts der Pandemie der letzten 2 Jahre ein Unding sei, noch mehr Betten und Pflegepersonalstellen abzubauen. Für Krieg gibt man 100 Mrd. € aus, während die Gesundheitsversorgung auf dem Land kaputt gespart und zerstört wird.
Für Ettenheim und Umgebung bedeutet dieser Beschluss, dass vor allem Menschen ohne ein Auto Problem haben werden, zur nächsten Klinik zu gelangen. Denn der Nahverkehr ist auf dem Land leider immer noch katastrophal. Auch stellten sich die politisch Verantwortlichen nicht die Frage, was passiert, wenn auf der Autobahn oder im Europapark ein größerer Unfall geschieht. Dass dies nicht so unwahrscheinlich ist, hat das Feuer vor ein paar Jahren gezeigt. Die Corona Pandemie hat bereits bewiesen, dass das Ortenau Klinikum schnell an seine Kapazitäten kommt. Anstatt also alle Kliniken mindestens zur stationären Basisnotfallversorgung auszubauen und die Grundversorgung zu verbessern, passiert das Gegenteil. CDU, Freie Wähler, SPD, Grüne, AfD und FDP schließen im Ortenaukreis ein Krankenhaus nach dem Anderen und verschulden den Haushalt mit dem wahnsinnigen Projekt einer neuen Krankenhausfabrik in Offenburg.
Zwar behaupten die Verantwortlichen, dass die Gesundheitsversorgung vor Ort weiter gesichert sei, doch real hat das MVZ mit einer stationären Notfallversorgung nichts mehr zu tun. In Oberkirch konnten wir bereits sehen, dass die Versprechungen an die Bevölkerung nicht gehalten wurden. Dort gibt es weder die geplanten Genesungsbetten, noch den versprochenen Internisten und lediglich eine 2 stündige Notfallsprechstunde pro Tag. Da die Praxen dort noch nicht einmal über Röntgengeräte verfügen, müssen die meisten Menschen sowieso nach Offenburg.
Wir fordern den Erhalt aller Ortenauer Kliniken, den Ausbau mindestens zur stationären Basisnotfallversorgung, mehr Personal sowie eine Demokratisierung des Klinikbetriebs.
Die endgültige Entscheidung trifft der Kreistag am 08.11. Kommt deshalb um 13 Uhr zum Protest vor den Ortenauer Kreistag.