Krise bei Galeria: Zukunft der Kaufhäuser nach Insolvenz

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Krise bei Galeria, Zukunft der Kaufhäuser nach Insolvenz. Für die Städte wie Offenburg hat der Verlust des Kaufhauses natürlich eine große Bedeutung. Für uns ist das wieder einmal ein gutes Beispiel, wie sich große Kapitalisten an Steuergeldern und auf Kosten hart arbeitender Menschen bereichern. Unternehmen werden aufgekauft, ausgepresst und bei Möglichkeiten werden noch staatliche Subventionen abgegriffen, um sich dann aus dem Geschäft zurückzuziehen, wenn die Rendite nicht mehr stimmt. Ein wirkliches Konzept für einen dauerhaften Betrieb wird meist nicht gesucht.

Es ist die dritte Insolvenz in drei Jahren bei Galeria Karstadt Kaufhof. Ca. 15.000 Mitarbeiter müssen nun um ihre Jobs bangen. Dass dieses Verfahren kommt, war abzusehen, da der Mutterkonzern Signa aus Österreich bereits im letzten Jahr ein Insolvenzverfahren eröffnete. Offenburg muss jetzt ein Konzept entwickeln, wie das Gebäude mit Leben gefüllt werden kann, falls die Filiale schließen muss.

Erst im Jahr 2019 hat die Signa Holding Galeria Karstadt Kaufhof für 1 Mrd. € gekauft. Dabei wurden die Gebäude der Signa Holding überschrieben, während Galeria Karstadt Kaufhof diese anmietete. Selbstverständlich hatte der Milliardär Rene Benko, welcher der Haupteigentümer der Signa Holding ist, dafür gesorgt, dass die Mieten ordentlich angehoben werden. Kritiker warnten schon damals, dass Benko lediglich die Kaufhauskette ausbluten lassen wolle.

Durch die Corona Pandemie gingen die Umsätze der Kaufhäuser vor allem aufgrund der Lockdowns massiv zurück. Deshalb rettete die Bundesregierung den Konzern mit 680 Millionen € (umgerechnet ca. 45.000 € pro Beschäftigten). Signa musste aber versprechen, selbst noch einmal 200 Millionen € dazuzugeben. Die erste Tranche von 50 Millionen € wäre im Februar fällig gewesen. Nun will Signa aber die Warenhauskette verkaufen.

Für uns ist das wieder einmal ein gutes Beispiel, wie sich große Kapitalisten an Steuergeldern und auf Kosten hart arbeitender Menschen bereichern. Unternehmen werden aufgekauft, ausgepresst und bei Möglichkeiten werden noch staatliche Subventionen abgegriffen, um sich dann aus dem Geschäft zurückzuziehen, wenn die Rendite nicht mehr stimmt. Ein wirkliches Konzept für einen dauerhaften Betrieb wird meist nicht gesucht.

Für die Städte wie Offenburg hat der Verlust des Kaufhauses natürlich eine große Bedeutung. Denn diese Warenhäuser liegen oftmals zentral und sind ein Anlaufpunkt für viele Kunden. Diese wiederum gehen dann auch in die umliegenden Geschäfte, wenn sie sowieso schon in der Stadt sind. Der Gemeinderat und der Oberbürgermeister dürfen sich nun also nicht darauf verlassen, dass ein weiterer Investor gefunden wird. Es gilt jetzt, sich Konzepte zu überlegen, wie das Gebäude zukünftig genutzt werden kann.

So haben Städte wie zum Beispiel Hamburg gezeigt, wie die ehemaligen Kaufhäuser entwickelt werden können. Kunstgalerien für lokale Künstler, Vereinsräume, selbstverwaltete Kneipen, Gaming-Wettbewerbe etc. pp.. In einigen Städten Deutschlands hat man durch kreative Art und Weiße versucht, die Kaufhäuser zu Begegnungsstätten umzuwandeln. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass der Zwang zum Konsum nicht gegeben ist. Egal, ob man sich einfach nur aufwärmen, einen kostengünstigen Kaffee genießen oder sich mit seinen Freunden verabreden will, jeder kommt auf seine „Kosten“.

Natürlich muss alles Mögliche unternommen werden, damit die Beschäftigten auch weiterhin einen Job haben. Jedoch kann es auch nicht sein, künftige Investoren mit Steuergeldern vollzustopfen. Es braucht jetzt einen guten Plan, um die Zukunft der Kaufhäuser zu sichern. Dabei sollte die Frage nach einer Selbstverwaltung und somit einer Vergesellschaftung der Kette ebenfalls behandelt werden.