Julia Roth-Hermann, unsere Kreisrätin, stellt eine offizielle Anfrage an den Landrat im Kreistag. Mehrere Eltern betroffener Kinder haben uns wegen der Schließung des Zentrums für Autismus-Kompetenz Südbaden (ZAK) kontaktiert. Unsere Fragen betreffen die Hintergründe der Schließung, die rechtlichen Ansprüche auf Therapieplätze und die damit verbundenen Kosten. Wir setzen uns für Transparenz ein und möchten euch über unsere Anliegen und die Antworten des Landrats informieren.
Anfrage
Sehr geehrter Landrat Scherer,
da sich mehrere von der Schließung des Zentrums für Autismus-Kompetenz Südbaden (kurz ZAK) betroffene Eltern an uns gewandt haben, sind bei uns folgende Fragen entstanden, um deren Beantwortung wir bitten.
Die Autisten Südbaden e.V. führen die Insolvenz des ZAKs darauf hinaus, dass die Verhandlung über kostendeckende Stundensätze mit den Land- und Stadtkreisen gescheitert wäre. Inwieweit war der Ortenaukreis Teil dieser Verhandlungen?
Gibt es einen rechtlichen Anspruch auf solch einen Therapieplatz? Wenn ja, wie kann dieser geltend gemacht werden? Welche Kosten kommen auf den Ortenaukreis zu, sollte es keine freien Therapieplätze mehr geben und die Eltern würden anfangen, geltendes Recht einzuklagen?
Ist dem Landratsamt bewusst, dass durch den Wegfall der Therapien hunderte von Kindern ohne professionelle psychotherapeutische Hilfe dastehen? Ist dem Landratsamt bewusst, dass autistische Menschen ein 8-10 fach höheres Suizidrisiko haben, wenn diese keine angemessene Behandlung erhalten?
Hat das Landratsamt bereits einen Plan, wo die ca. 130 Kinder untergebracht werden können, die allein im Ortenaukreis betroffen sind? Ist der Verwaltung bekannt, wie viele Kinder sich bisher auf Wartelisten befinden?
Welche Kosten würden entstehen, wenn der Ortenaukreis die Zentren in Lahr und Offenburg zumindest vorübergehend übernehmen würde? Welche Kosten hat der Ortenaukreis bisher für die Therapieplätze aufgewandt?
Bitte lassen Sie mir Ihre Antworten zusätzlich auch noch schriftlich zukommen.