Therapieplätze für autistische Kinder sichern: Eltern fordern Lösungen

Liste Lebenswerte Ortenau - LiLO, Therapieplätze für autistische Kinder sichern: Eltern fordern Lösungen.

Gemeinsam mit Eltern autistischer Kinder haben wir uns heute vor dem Landratsamt versammelt. Unser Ziel: Eine Sicherung der bedrohten Therapieplätze für autistische Kinder bzw. deren Ausbau. Durch die Insolvenz der Autismus-Kompetenz Südbaden (ZAKS) gGmbH drohen für 130 autistische Kinder und zahlreiche Weitere auf Wartelisten, die Therapieplätze wegzufallen. Auch ca. 30 Fachkräfte verlieren ihren Arbeitsplatz.

Das ist schon allein deshalb eine Katastrophe, weil es Monate dauert, bis die Therapeuten ein Vertrauensverhältnis zu den Kindern aufgebaut haben. Viele Eltern wissen auch nicht, wie es nun mit der Betreuung weitergehen soll und sind verzweifelt. Wir fordern deshalb dringend vom Kreis:

Die Autismuszentren müssen erhalten bleiben!

  • Neue Plätze müssen geschaffen werden
  • Aufklärung über Autismus ist notwendig, um Inklusion zu gewährleisten
  • Fachkräfte müssen gefördert und entsprechend entlohnt werden
  • Der Kreis muss die Angebote fortführen, sollte sich kein neuer Träger finden

Sozialdezernent Heiko Faller beteuerte heute, dass der Kreis alles mögliche unternimmt, um eine Lösung zu finden. Er betonte aber ständig, wie auch der Landrat, dass die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehe.

Wirtschaftlichkeit ist die eine Sache, doch Investitionen in die Gesundheit sorgen in jedem Falle für einen Mehrgewinn an Lebensqualität. Wir sind nun also gespannt, ob der Kreis sein Versprechen einhält, bis Ende August andere Träger zu finden. Fest steht aber, dass es nicht nur reicht, einen neuen Träger zu finden. Es braucht einen massiven Ausbau an Therapieplätzen für autistische Menschen, so wie es generell auch mehr Psychotherapie-Plätze braucht.

Auch wurde von Elternseite eingebracht, dass es wichtig sei, bei Landratsamt konkrete Ansprechpartner zu finden, da die Sachbearbeiter auch wechseln. Somit wäre der Informationsfluss und die Ansprechbarkeit für Betroffene besser gegeben.

Unserer Meinung nach sollte der Kreis jetzt auch schon mal einen Plan entwerfen, was er tut, falls die Gespräche mit den anderen Trägern scheitern. Denn es geht hier um die psychische Gesundheit von Menschen. Da zählt jeder Tag.

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