Es gibt endlich mal eine gute Nachricht. Der Klinikgeschäftsführer (bzw. jetzt Vorstandsvorsitzende) Christian Keller verlässt das Ortenau Klinikum. Allerdings muss man auch sagen, dass er das sinkende Schiff verlässt und seinem Nachfolger eine „Klinikreform“ hinterlässt, die den Kreishaushalt und die lokale Gesundheitsversorgung auf Jahrzehnte belasten wird. Sein Nachfolger wird alle Hände voll zu tun haben, um diesen Scherbenhaufen wieder aufzuräumen oder aber vermutlich macht er es noch schlimmer.
Natürlich hat die überwiegende Mehrheit der Kreisräte für die Klinikschließungen gestimmt (die LiLO nicht!). Aber ohne seine Überzeugungsarbeit, das darstellen von Bilanzen, als würde das Krankenhaus kurz vor dem Konkurs stehen, dem Vergraulen von Pflegepersonal und Ärzten, dem Schließen von Stationen, um die Belegungszahlen niedrig zu halten und somit Schließungen zu rechtfertigen sowie dem autoritären Führungsstil, wäre diese Reform so nicht durchgekommen.
Keller hat das Ortenau Klinikum weiter auf Marktlogik ausgerichtet und dabei das Patienten- und Personalwohl eher zweitrangig bis gar nicht behandelt. Nicht vergessen dürfen wir aber auch, dass er seine alte Firma die CMK (Consult Morar Mutter & Keller) als Gutachtenfirma dem Kreistag vorschlug. Diese kam zufällig zum gleichen Ergebnis wie er. Die Kreisräte erkannten erst nach der Beauftragung, dass Keller mit der Firma verbandelt war. Ob er davon sogar nochmal zusätzlich finanziell profitierte, ist bis heute nicht geklärt. Seinen ehemaligen Geschäftspartner ernannte er dann auch noch zum Klinikdirektor in Lahr.
Warum geht er denn nun? Darüber dürfen wir alle spekulieren. Doch es ist schon auffällig, dass der Landrat und Herr Keller beide gleichzeitig der Ortenau den Rücken kehren. Man darf gespannt sein, ob die „versprochene“ Finanzierung vom Land so noch kommt oder der Kreis am Ende doch noch mehr bezahlen darf als geplant.
Christian Keller aber wird weiterziehen und sein Werk woanders weiterführen. Vor dem Ortenau Klinikum hatte er bereits in Darmstadt-Dieburg die Klinik auf Profitstreben ausgerichtet. Wir dürfen also leider sicher sein, dieser Mann wird sich auch zukünftig dafür einsetzen, dass Gesundheit zur Ware wird.